Klinische Lerntherapie

Die Klinische Lerntherapie beruht auf den neuesten neuropsychologischen Forschungsergebnissen und ist für Kinder mit schulischen Lernproblemen, also Lese-, Rechtschreib-, Rechenschwäche, entwickelt worden.

Lernen dauert ein Leben lang an und ist ein lustvoller Prozess, der meist automatisch abläuft.

Kindern mit Entwicklungsstörungen fällt es schwer, Lernen als einen positiven Prozess zu erleben. Ihre Lernerfahrungen sind von Misserfolg geprägt, die zu Verhaltensproblemen und psychosomatischen Beschwerden führen können.

Vielen dieser Lernstörungen liegen folgende Schwierigkeiten zugrunde:

  • Unausgereifte neurologische Prozesse
  • Mangelnde Verknüpfung der Synapsen im Gehirn
  • Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsschwäche
  • Visuelle Wahrnehmungs- und Verarbeitungsschwäche (z.B. Verwechslung der Buchstaben "b" und "d")
  • Motorische Koordinationsprobleme
  • Sprachstörungen
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwäche

Ins Stocken geratenes Lernen soll wieder in Bewegung gebracht und positiv besetzt werden. Lernen geschieht dabei in einer motivierenden und strukturierten Lernsituation, welche die Kinder zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen führen soll. Der Umgang mit Stresssituationen soll geübt werden und die erreichten Therapieerfolge in den Alltag übertragen werden.

Folgende Teilziele helfen dabei:

  • Entdecken der eigenen Fähigkeiten
  • Stärkung der Selbstwahrnehmung und des Selbstwertgefühls
  • Steigerung von Konzentration und Ausdauerleistung
  • Verbesserung der individuellen Fähigkeiten bzgl. Lesen, Schreiben, Rechnen

Therapieablauf:

Nach einer ausführlichen Diagnostik werden in der Therapie zuerst die Voraussetzungen geschaffen, damit das Kind gut lernen kann (z.B. Konzentration, Struktur, Interesse, Regelverhalten, Motorik und Wahrnehmung), außerdem wird das neuronale Netzwerk weiter ausgebaut (Verknüpfung von Kognition, Gedächtnis, motorischer Koordination).


Alle Therapieinterventionen basieren dabei auf den „5 Prinzipien des Lernens auf neurophysiologischer Grundlage“:

  • Hohe Bewusstheit
  • Hohe Aufmerksamkeit
  • Lange Spieldauer
  • Steigender Schwierigkeitsgrad
  • Häufige Wiederholung

Wenn die Basisfähigkeiten erlernt wurden, wird an der Verbesserung der individuellen Problematik gearbeitet:

  • Erarbeiten von individuellen Lernstrategien
  • Erarbeitung und Automatisierung von Leseroutinen
  • Automatisierung von Rechtschreibstrategien
  • Automatisierung der Grundrechenfertigkeiten sowie des Zahlen- und Mengenverständnisses

Während der Therapie arbeiten wir mit Eltern, Lehrern, Ärzten und anderen Therapeuten zusammen.